Blog

inteam openair

P1050209Mit dem SalonOrchester Schwanen war ich zweimal „inteam“ in renommiertem Rahmen:
Bei den Weilburger Schlossfestspielen und auf der Landesgartenschau Landau.
Beides als openair geplant.

In Weilburg schickte uns Petrus in die Kirche, wo wir nach ersten akustischen Problemen mit dem Kirchenhall ein sehr schönes, vollbesetztes Konzert spielten und das Publikum gar nicht irritiert war, ein so weltliches Programm mit erotischem Augenzwinkern vor dem Altar zu hören, sondern standing ovations gab. „Freude haben und Freude weitergeben ist Gottesdienst“ hatte mein Vater als evangelischer Pfarrer immer gesagt…

Und gestern hätte es keine Alternative zur großen Sparkassenbühne in Landau gegeben, aber Petrus hat wunderbar „getimed“ und der Regen kam erst nach den Zugaben und dem letzten CD-Verkauf. Zwischendurch, ausgerechnet bei „man muss den Männern sagen, dass sie klug sind“, tröpfelte es mal für 10 Sekunden (Petrus ist wohl doch ein Mann…), war dann aber im Ganzen ein traumhafter Sommerabend. Ca 1800 Zuschauer waren gekommen und die Festwiese war überfüllt. Was für ein schönes Gefühl. Fast ein Popkonzert.

Und die Kritik ist zum Rot-Anlaufen: „Wenn dem lieben Gott bei der Schöpfung ein perfektes Geschöpf gelungen ist, dann ist es Annette Postel … sensationelle, volle und bewegliche Stimme … gehörige Portion Humor und Komik … vor Lachtränen nasse Gesichter … das Wetterleuchten war sicherlich das Blitzgewitter vieler Engel, die – ebenso wie viele irdische Besucher aus den Rängen und am Bühnenrand – von ihren Wolken aus Erinnerungsfotos schossen.“ (von einer Frau geschrieben!Boa!)

Konzert Capitol Mannheim

Liebe Annette,

ich war restlos begeistert von Deiner grandiosen Leistung, Ausstrahlung, Perfektion, Komik, Mimik, Gestik, Texte, Geschichten, Stimme (in allen Lagen!) …Die Zeit ist wie im Flug vergangen, und ich hätte gerne noch länger zugehört. Das gilt auch für meine Schwägerin und ihre Freundin. [….] Mein riesengroßes Kompliment auch an den Pianisten. Ihr seid ein tolles Team!

Mit ganz lieben Grüßen bis vielleicht mal wieder in Lichtenberg oder beim Komzert,

Irmtrud

der Mai ist gekommen

… und ich war ständig unterwegs:

Nahe der Mosel, im wunderschön idyllischen Haus Arnoth (Kleinich), gab ich meinen jährlichen Stimmbildungskurs für Fortgeschrittene über musica viva und genoss die Kreativität, die Freude, die Entspannung und die Klänge der Teilnehmer. Es macht so viel Spaß, auf Augenhöhe funktional (nach Rohmert/Lichtenberg) unterrichten zu können und immer wieder große Fortschritte zu hören. Die Teilnehmer organisierten sogar ein kleines Abschlusskonzert vor lauter Begeisterung.

Danach gings gleich zu blond nach Stuttgart ins Renitenz und Gunzi, Joe und ich zelebrierte mal wieder unseren „öffentlichen Kindergeburtstag“ . Sebastian, der Veranstalter, meinte, eigentlich sollten wir das jeden Monat hier tun. 🙂 gerrrrrne!

Am nächsten Tag fuhr ich per Zug nach Berlin, wo ich mit Johannes Roloff (Pianist u.a. der Geschwister Pfister, Maren Kroymann) Lieder von Heymann, Weill und  Hollaender probte. Probte ist das falsche Wort: einmal durchmusizierte. Danach sahen wir uns etwas ungläubig an. So etwas von „auf einer musikalischen Wellenlänge“ gibt es selten. Ich übernachtete bei Elisabeth Trautwein-Heymann (Tochter von W.R. Heymann) und genoss ihre Freundschaft und das Treffen mit Kollegen in Charlottenburg. Der Abend am nächsten Tag zu Ehren meines lieben verstorbenen Freundes Gad Granach (Sohn von Alexander Granach, Entertainer, Erzähler, ausgewanderter berliner Jude / „Jecke“, ich lernte ihn beim SWR mit 87 kennen, telefonierte monatlich mit ihm, traf ihn 4 mal in Deutschland und besuchte ihn 2 mal in Jerusalem. Mit 95 starb er. Er wäre jetzt 100.) war grandios: in der ADK Berlin, mit einem schönen, lustigen Erinnerungsfilm, unseren Liedern und einer sehr persönlichen Rede von Henryk M. Broder. Bei „das gibt’s nur einmal“ liefen mir beim Singen Tränen übers Gesicht und ich hab wohl einige angesteckt.

Trotz Zugstreik kam ich gut zum Koffertausch nach hause und gleich wieder nach Olten zu den berühmten Schweizer Kabaretttagen. Dort fühle ich mich schon wie zu hause, die Veranstalter, die Techniker, alle sind so unglaublich nett und zugewandt. Wir spielten „Ausziehn“ mit ein paar musikalischen Neuerungen und waren vom Publikum begeistert.
Und ich hatte schon zeitweise befürchtet, dass ich „nur wegen der Kleiderfarbe engagiert“ worden sei… Das ganze Festival ist apfelgrün und ich sah aus , wie das Maskottchen.

Nun freuen wir uns auf das Capitol in Mannheim mit unserer Operncomedy und hoffen, es wird nicht zu gutes Wetter…

Außerdem braucht mein Garten nun endlich den versprochenen Regen.